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Ein Grosser tritt zurück...


Wie sehen ihn seine Wegbegleiter aus mehreren Jahrzehnten?


Albert Pointl´s Werdegang mit „Ups and Downs" aber vor allem fast nicht mehr überschaubaren Erfolgen war ein langer. Seine Geschichte ist auch ein erheblicher Teil der Geschichte des österreichischen und internationalen Fahrsports über mehr als 4 Jahrzehnte.


ER war und ist als Pferdefachmann und aktiver Gespannfahrer sicher ein Vorbild für die derzeitige und kommende Generationen. Vor allem wegen seiner Vielseitigkeit (ein-, zwei- und vierspännig). Als Vater hat ER uns jedenfalls seinen Sohn beschert und damit einen Weltmeister.


Jedenfalls hat ER den österreichischen Fahrsport, neben einigen anderen, geprägt und war ein wichtiger Teil der internationalen Entwicklung.


ER ist ein Fachmann und Sportsfreund mit dem ich gerne zusammengearbeitet
und diskutiert habe - schwer zu überzeugen, aber offen für logische, stichhaltige Argumente. Immer leistungs- und hilfsbereit, aber auch leistungsfordernd.
Aufgrund seiner Fähigkeiten habe ich ihn vor Jahren eingeladen bei der BAFL als Lehrbeauftragter einzusteigen. Ich hoffe, dass ER auch nach seiner aktiven Laufbahn sein umfangreiches Wissen, seine Erfahrungen weiterhin in den Dienst der Sache stellt.
(HEINZ SCHMID)


ER und ich haben uns immer gut verstanden und hatten eine gute Kameradschaft wie überhaupt in der damaligen Mannschaft. Es war eine sehr schöne Zeit. Auch heute sehen wir einander noch gerne und man hilft einander aus, wenn nötig.  Es gibt nichts Negatives. Es herrscht gegenseitige Hilfsbereitschaft und wir hatten viele gemeinsame Erfolge im Team.
(JOHANN (HANS) WOLFMAYR)


ER war damals der Marathonspezialist. Hans und ich waren quasi für ein erstklas-siges Dressurergebnis zuständig. Eine schöne gemeinsame erfolgreiche Zeit von etwa 20 Jahren. Es herrschte ein kameradschaftliches Denken. Er hat sich auch im Kutschenbau engagiert und seine Ideen eingebracht. Er hat seine Pferde immer sehr lange gehabt. Als Trainer konnte und kann er sein Können gut vermitteln. Wir haben einander immer geholfen, es war eine gute Gemeinschaft auf den großen interna- tionalen Turnieren.
(ALOIS SCHLAGBAUER)


ER hat immer geholfen, ein guter Kollege. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen. Harter Typ - vor allem zu sich selbst. „A klasser Kerl".
(HUBERTUS THUNHART)


ER ist ein universaler Gespannfahrer, ein Fahrmeister eben, er hat alle Rassen und alle Sparten gefahren. Sein größter Triumph unter vielen war sicher die WM in Salzburg mit Mannschaftsgold und seinem Sohn als Weltmeister.
(GEORG MOSER)


ER war für meinen Werdegang sehr ausschlaggebend, eine große Bereicherung. Er ist ein angenehmer Zeitgenosse am Turnier und fahrerisch sehr gut drauf. Es freut mich, dass er sich nach der aktiven Fahrerkarriere jetzt intensiver der Richterei wid- men wird. Sicher ein weiterer positiver Schritt für den gesamten Fahrsport.
(ISIDOR WEBER)


ER war und ist für mich richtungweisend und maßgebend für meine persönliche Fahrerkarriere. Er unterstützt Neulinge. Ich schätze seine offene, gerade Art.
(ERICH PÜRSTINGER)


ER ist ein sehr charismatischer, zielstrebiger, konsequenter, fleißiger und wertvoller Mensch, Fahrsportler, Trainer und Ausbilder. ER  hat mit sehr bescheidenen Mitteln  Fahrsportgeschichte geschrieben. Ein väterlicher Freund.
(JOSEF STICKELBERGER)


ER ist hilfsbereit, schickt niemanden weg, wenn er Hilfe braucht. Ohne seine Unterstützung hätte so manche Fahrsport-Karriere gar nicht begonnen. Damit meine ich nicht nur, dass viele bei seinen Geschirren, Kutschen und Pferden bedient werden konnten. ER gibt heute noch vielen Menschen in der Szene die Meinung vor (Opinion Lead). ER hält sich an Achenbach - Zitat: Wir brauchen den Achenbach nicht neu erfinden. Er gilt als stur - ist aber in Diskussionen konsensbereit. ER ist kompromisslos, wenn es um das Wohl der Pferde geht. (Seine Pferde wurden uralt!)
(KURT SEIDL)
ER: ALBERT POINTL


AlbertPointl


Aber was wäre ER ohne seine Hauptakteure, die Pferde, die sich meistens auch zu echten Persönlichkeiten entwickelt haben. Was wäre gewesen, wenn nicht der sehr alt gewordene Wiegand und sein Kumpel Willi - ihres Zeichens Haflinger - gewesen wären, wenn es nicht ein so tolles vielseitiges Pferd wie Cäsar gegeben hätte oder in späteren Jahren Pferde wie Baron, Galbrino, Favory, From, Sejmik,…


ER wäre zweifelsohne eine starke Persönlichkeit, wie heute, aber ein großer Fahrer der einer Epoche seinen Stempel aufgedrückt hat konnte er nur durch seine eigenen Pferde und die von Freunden und Sponsoren zur Verfügung gestellten werden.


Beifahrer, wie Lankmayer, Fröch oder Mittermayer, seine Gattin Fanny oder Tochter Barbara, um nur einige der bekanntesten und am meisten eingesetzten zu nennen, haben ebenfalls zu den Erfolgen das Ihre beigetragen.




Wie alles begann …


In den vergangenen knapp 65 Jahren hat ER nur etwa 10 Jahre ohne Pferd verbracht. Danach begann - nach einer erfolgreichen Reiterkarriere - seine unglaubliche Laufbahn als Fahrer. Die Tatsache, dass der Pferdesport, speziell das Gespannfahren nicht gerade zu den billigsten Sportarten zählt und ER keinen großartigen finanziellen Hintergrund hatte, hielt ihn nicht davon ab auf seine hochgesteckten Ziele hin zu arbeiten. Er bewies über mehr als 4 Jahrzehnte, dass wo ein Wille ist, sich auch ein Weg findet. Ausgestattet mit einer übergroßen Portion Idealismus, Humor, Kraft und Energie schaffte er es Familie, Beruf und das umfassende Pferdewesen unter einen Hut zu bekommen. Die Gabe auch andere zu begeistern bescherte ihm eine Familie (Gattin Fanny, 3 Kinder und Enkelkinder) die voll mitzog und Freunde die ihn tatkräftig unterstützten. Umgekehrt war auch ER immer für alle da, wenn es um den Fahrsport ging.


Längere Zeit übte ER seinen erlernten Beruf des Schreiners/Tischlers aus, hinzu kam dann die Beschlagstätigkeit, die Arbeit als Reitwart und Fahrlehrer, die in der Ernennung zum Fahrmeister gipfelte, die Prüfungen zum Richter und Parcours-/ Geländebauer. Seine Tätigkeit als Lehrbeauftragter der BAFL bzw. Sportakademie, sowie als Landes- / Bundestrainer im Inland mit einem Intermezzo als Trainer der Italiener und Polen. Daneben betreute er stets privat diverse Fahrsportinteressierte vom Anfänger bis zum WM-Teilnehmer. Vom ländlichen Haflingerfahrer zum eleganten „Großpferde"-Fahrer mit Zylinder war es nicht nur optisch ein langer, ereignisreicher Weg.


Ganz ohne Trainer ist auch ER nicht ausgekommen, meistens waren es vom Fachverband verpflichtete Trainer bzw. Bundestrainer, DI DDDr. Rudolf Rautschka, Ing. Helmut Kolouch, Heinz Schmid, Franz Hermann Hahn, Christian Iseli, Hans Jürg Senn, Michael Freund...
ER konnte unzählige Erfolge einfahren und war auch imstande die zwangsläufigen relativen Tiefs weg zu stecken und daraus wieder neue Erfolge entstehen zu lassen. Es gibt wohl kaum einen österreichischen Titel den er nicht mindestens ein Mal, die meisten mehrfach, eingeheimst hat: Landesmeister, Bundes- bzw. Österr. Meister, Staatsmeister. Als Team-Mitglied war er nicht weg zu denken.


Seine Laufbahn zeigt gleichzeitig die Entwicklung des Fahrsports national und weltweit: war ER doch sowohl beim 1. CAI für Einspänner (Thürntal, NÖ , bei der 1. WM für Zweispänner (Sandringham) und der 1. WM für Einspänner (Ebbs, Tirol) wie auch bei vielen späteren Weltmeisterschaften mit von der Partie.


Hat ER doch die enorme Steigerung des Schwierigkeitsgrades in der Dressur wie die sehr unterschiedlichen Bauweisen im Gelände und im Parcours und die Tempoer- höhungen inklusive diverser Regeländerungen live miterlebt. Ebenso die technische Weiterentwicklung im Wagenbau, sozusagen von der alten Kutsche zum Hightech-Vehicle.


WM05Siege und hohe Platzierungen im In- und Ausland über einen so langen Zeitraum mit sehr unterschiedlichen Pferden im Ein-, Zwei- und Vierspänner einzufahren ist sicher etwas Besonderes wie auch die Teilnahme an WM in allen drei Sparten.


Daraus resultierte auch einiges an Edelmetall u.a. vermutlich die wertvollste und vielleicht emotionalste WM für ihn war jene in Salzburg mit Team-Gold und Einzel-Gold für seinen Sohn, Rainer, den Weltmeister.


Mit Albert Pointl beendet ein Großer des Fahrsports seine Karriere als Turnier-fahrer. Er wird sich voraussichtlich jetzt intensiver der Richterei widmen können, was sicher wieder in anderer Weise ein Gewinn für den Fahrsport ist. Und das Gespann-fahren an sich wird ER sicher weiterhin genießen. Und, man kann es sich nicht vorstellen, dass ER nicht weiterhin ein offenes Ohr hätte, wenn ER um fachliche Unterstützung und Rat gefragt würde.